Zimt – Ceylon Zimt, Cassia Zimt
Kaum ein Gewürz weckt so viele Erinnerungen wie Zimt: Denn der warme, süße Duft steigt uns in die Nase, und sofort denken wir an festliche Tage – an Zimtsterne, Glühwein oder Milchreis mit Zimt und Zucker. Gerade in der Weihnachtszeit sorgt er so für Behaglichkeit, Geborgenheit und Wärme.Doch Zimt ist weit mehr als nur ein Genuss für die Sinne – er begleitet die Menschheit seit Jahrtausenden als Heilpflanze. Heute weiß man: Zimt kann Verdauung, Blutzucker und sogar das Immunsystem positiv beeinflussen. Und doch es gibt auch gefahrem, die erfährst du hier.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Zimt
Zimt wird aus der getrockneten Rinde des Zimtbaums gewonnen, der zur Familie der Lorbeergewächse gehört. Seine Heimat liegt ursprünglich in Sri Lanka und Südindien, von wo aus das Gewürz schon vor Jahrtausenden in die Welt gelangte. Bereits in der Antike war Zimt ein begehrtes Handelsgut, das über Gewürzstraßen sowohl nach Ägypten und Griechenland als auch später nach Europa gelangte.
Welche Sorten gibt es?
- Ceylon Zimt (Cinnamomum verum) – auch „echter Zimt“ genannt, stammt überwiegend aus Sri Lanka und gilt als besonders hochwertig und mild im Aroma.
Ceylon Zimt stammt fast ausschließlich aus Sri Lanka, die Rinde ist dünner, feiner geschichtet und die Verarbeitung aufwendiger – deshalb ist er aromatisch milder, aber eben auch teurer.
Der weltweite Anbau macht ihn leicht verfügbar und dadurch günstiger.
- Cassia-Zimt (Cinnamomum cassia) wird hauptsächlich in China, Indonesien und Vietnam angebaut. Er ist kräftiger im Geschmack und im Handel deutlich verbreiteter, weil die Bäume schneller wachsen und dickere Rindenstücke liefern, die einfacher zu ernten und zu verarbeiten sind.
Die Unterschiede:
Der wichtigste Unterschied liegt im Cumaringehalt: Cassia Zimt enthält davon wesentlich mehr. Cumarin kann bei übermäßigem Verzehr die Leber belasten. Ceylon Zimt ist hingegen nahezu frei davon und daher die bessere Wahl für den regelmäßigen Konsum.
Wichtige Inhaltsstoffe von Zimt
Zimt überrascht: Er ist nicht nur ein beliebtes Gewürz, sondern zugleich ein vielschichtiges Naturprodukt voller ätherischer Öle, Antioxidantien und Mineralstoffe.
Ätherische Öle (Hauptträger der Wirkung)
- Cinnamaldehyd → gibt Zimt sein typisches Aroma, wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd.
- Eugenol → besonders in Ceylon Zimt, dieser wirkt schmerzstillend und leicht antiseptisch.
- Linalool, Zimtsäure, Zimtalkohol → tragen zu Duft, Geschmack und Wirkung bei.
Sekundäre Pflanzenstoffe
- Polyphenole & Flavonoide → starke Antioxidantien, schützen die Zellen vor freien Radikalen.
- Proanthocyanidine → können den Blutzuckerspiegel regulieren und haben gefäßschützende Eigenschaften.
Mineralstoffe & Spurenelemente
Zimt enthält in kleinen Mengen u. a.:
- Kalzium
- Kalium
- Mangan (sehr reichhaltig!)
- Eisen
- Zink
Ballaststoffe
Zimt besteht zu rund 50–60 % aus Ballaststoffen (bezogen auf die getrocknete Rinde), die die Verdauung unterstützen und für ein längeres Sättigungsgefühl sorgen. Allerdings spielen diese Ballaststoffe in der Ernährung insgesamt nur eine geringe Rolle..
Coumarin
Dieser Aromastoff kommt vor allem im Cassia Zimt vor, der in hohen Dosen die Leber schädigen kann.
Ceylon-Zimt enthält dagegen nur Spuren davon, während Cassia-Zimt deutlich mehr aufweist.
Gesundheitliche Vorteile von Zimt
Verdauung & Wohlbefinden
Zimt wirkt entblähend und krampflösend, da er die Verdauungssäfte anregt, Völlegefühl lindert und in der Naturheilkunde als bewährtes Mittel gegen Verdauungsbeschwerden gilt. Bereits Hildegard von Bingen empfahl die Rinde des Zimtbaums, um den Magen zu stärken und die gesunden Körpersäfte zu fördern.
Unterstützung des Zuckerstoffwechsels
Aktuelle Studien zeigen: Zimt kann die Insulinempfindlichkeit der Zellen erhöhen. Dadurch wird er besonders für Menschen mit Insulinresistenz oder Diabetes Typ 2 interessant. Schon kleine Mengen können helfen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Tree of Qi
Entzündungshemmend & harntreibend
Zimt unterstützt die Harnwege auf natürliche Weise: Er wirkt sanft harntreibend, hemmt Entzündungen und bekämpft Keime. Traditionell wird er deshalb bei Blasenentzündungen und Harnwegsinfekten eingesetzt. pubmed
Wärmend & kreislaufanregend
Zimt regt nicht nur die Durchblutung an, sondern wird traditionell bei Kreislaufschwäche, Wintermüdigkeit oder Erschöpfung empfohlen. Seine wärmenden Eigenschaften machen ihn in den kalten Monaten besonders beliebt. Schon Hippokrates beschrieb Zimt als kräftigendes Magen-Tonikum. Auch in der Volksmedizin wurde er als Hausmittel gegen Erkältungen, Frauenleiden und nervöse Beschwerden geschätzt. Es ist kein zufall, dass es zu Weihnachten so belibt ist.
Historische Anwendungen
Über Jahrhunderte galt Zimt nicht nur als Heilpflanze, sondern auch als Aphrodisiakum und Mittel zur Wundbehandlung. Im 19. Jahrhundert empfahl Ernst Horn in seinem Handbuch der Arzneimittellehre Zimtwasser sogar gegen Koliken, Erbrechen und zur Unterstützung der Wehen. DZA Zeitschrift
Antioxidative Wirkung von Zimt
Zimt enthält eine Reihe von Antioxidantien, vor allem Polyphenole und den Hauptwirkstoff Cinnamaldehyd. Diese Stoffe schützen die Zellen vor sogenannten freien Radikalen – aggressiven Molekülen, die im Körper durch Stress, Umweltgifte oder ungesunde Ernährung entstehen.
Freie Radikale können Zellwände, Eiweiße und sogar die DNA angreifen. Auf Dauer trägt das zu vorzeitiger Alterung und zur Entstehung von Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder auch bestimmten Krebsarten bei.
Zimt wirkt dem entgegen:
Cinnamaldehyd hemmt entzündliche Prozesse und reduziert oxidativen Stress.
Polyphenole neutralisieren freie Radikale und stärken die körpereigenen Schutzmechanismen.
Dadurch wird auch das Immunsystem unterstützt, weil weniger Zellen durch oxidative Schäden belastet werden.
Studien zeigen, dass Zimt im Vergleich zu vielen anderen Gewürzen eine besonders hohe antioxidative Kapazität besitzt – ähnlich wie Nelken oder Oregano.
Zimt in der chinesischen Medizin
In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird vor allem die Rinde des Cassia-Zimtbaums verwendet. Man schreibt ihr folgende Eigenschaften zu:
- Thermogenese & Kältewiderstand: Cassia-Zimt kann die Wärmebildung im Körper anregen, indem er das braune Fettgewebe aktiviert. Dadurch steigt der Energieverbrauch, und der Körper wird widerstandsfähiger gegen Kälte (Studie 2020, Journal of Ethnopharmacology). Pubmed
- Wirkung: wärmt den Körper, vertreibt Kälte, stärkt das „Yang“ (Lebensenergie), fördert die Verdauung, bewegt das Blut und lindert Schmerzen
- Temperatur: wärmend bis heiß
- Geschmack: süß und scharf
Anwendungsgebiete in der TCM:
Zimt wird traditionell eingesetzt bei Appetitmangel, Bauchschmerzen durch Kälte, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Frieren, kalten Händen und Füßen, Schmerzen im Rücken und in den Knien, Blasenproblemen, Impotenz, Menstruationsbeschwerden sowie Erkältungen. DZA Zeitschrift
Wichtige Hinweise:
Zimt sollte nicht angewendet werden, wenn bereits „innere Hitze“ oder ein starker Yin-Mangel besteht (z. B. Nachtschweiß, Hitzewallungen, innere Unruhe). Philadelphia Acupuncture
- In der Schwangerschaft wird von einer Einnahme abgeraten.
- Cassia-Zimt enthält Coumarin, ein Stoff, der in großen Mengen die Leber belasten kann – daher besser in moderaten Mengen genießen.
Risiken und Nebenwirkungen
So gesund Zimt auch ist – ein „Zuviel“ kann problematisch werden, denn:
- Cumarin: Enthalten vor allem in Cassia-Zimt. Zu hohe Mengen können die Leber schädigen. Cassia-Zimt enthält Coumarin, das in hohen Mengen die Leber belasten kann. Deshalb sollte er nicht dauerhaft in großen Mengen konsumiert werden.
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- Grenzwerte: Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt maximal 0,1 mg Cumarin pro kg Körpergewicht täglich. Schon wenige Gramm Cassia-Zimt können diesen Wert überschreiten.
- Kinder und Vielverzehrer sollten deshalb besser auf Ceylon-Zimt zurückgreifen.
Einige Quellen warnen, dass bei übermäßiger Verwendung oder längerer Einnahme Zimt auch Reizungen, allergische Reaktionen oder andere Nebenwirkungen verursachen kann. treeofqi
Schwangerschaft und Zimt
Das Thema Schwangerschaft und Zimt wird oft missverstanden. Ich erkläre es hier klar und einfach:
Innerliche Anwendung
Nicht empfohlen: Zimt (besonders Cassia-Zimt) sollte in der Schwangerschaft nicht in größeren Mengen als Nahrungsergänzung oder Arznei eingenommen werden.
Grund: Bestimmte Inhaltsstoffe wie Cinnamaldehyd können die Gebärmutter stimulieren und theoretisch Wehen auslösen.
Äußerliche Anwendung
Ätherisches Zimtöl ist sehr stark hautreizend und kann allergische Reaktionen hervorrufen. Deshalb wird es in der Schwangerschaft nicht zur Massage oder Hautpflege empfohlen.
- In fertigen Kosmetikprodukten (z. B. Cremes, Badezusätzen) ist Zimt manchmal enthalten – dort aber in so geringer Dosierung, dass in der Regel keine Gefahr besteht. Dennoch raten viele Fachquellen, während der Schwangerschaft vorsichtshalber auf zimthaltige Aroma- oder Massageöle zu verzichten.
- 👉 Zimt sollte in der Schwangerschaft weder innerlich hochdosiert noch äußerlich als konzentriertes Öl verwendet werden. Kleine Mengen in der Ernährung (z. B. im Milchreis oder Gebäck) gelten dagegen als unbedenklich.
FAQ mit Praktische Tipps
Welche Sorte Zimt kaufen?
Greife am besten zu Ceylon-Zimt. Er ist zwar etwas teurer, aber deutlich milder im Geschmack und enthält nur sehr geringe Mengen Cumarin – im Gegensatz zu Cassia-Zimt, der in größeren Mengen die Leber belasten kann.
Was bedeutet es, wenn auf der Verpackung keine Zimtsorte angegeben ist?
Wenn auf der Verpackung keine Zimtsorte angegeben ist, handelt es sich fast immer um Cassia-Zimt. Dieser ist günstiger und daher im Handel weit verbreitet. Ceylon-Zimt, der als hochwertiger und milder gilt, wird dagegen in der Regel ausdrücklich auf der Verpackung gekennzeichnet.
👉 Verbraucher-Tipp: Achte beim Kauf immer auf die Angabe „Ceylon-Zimt“. Fehlt dieser Hinweis, kannst du davon ausgehen, dass es sich um Cassia-Zimt handelt.
Unterscheidung leicht gemacht:
Ceylon-Zimt: feine, mehrlagige Rinde, die fast wie eine Zigarre aussieht.
Cassia-Zimt: dicke, harte Rindenstücke, meist dunkler und kräftiger im Aroma.
Wie viel Zimt ist unbedenklich?
Für den Alltag reicht schon eine kleine Menge:
½ bis 1 Teelöffel Ceylon-Zimt pro Tag gilt als sicher und gesund.
Cassia-Zimt sollte besser nur sparsam verwendet werden, da er mehr Cumarin enthält.
Anwendung im Alltag
Zimt lässt sich vielseitig einsetzen – sowohl in der süßen als auch in der herzhaften Küche:
Frühstück: ins Porridge, in Joghurt oder in einen Smoothie mischen.
Kochen & Backen: als Zutat in Gebäck, Pfannkuchen, Currys oder sogar in herzhaften Eintöpfen.
Getränke: als wärmender Tee aufgekocht – ideal bei Kälte, Verdauungsproblemen oder einfach für mehr Wohlbefinden.
Extra-Tipp: Eine Prise Zimt im Kaffee oder Kakao verleiht nicht nur ein besonderes Aroma, sondern macht das Getränk auch bekömmlicher.
Fazit
Zimt ist viel mehr als ein winterliches Gewürz: Er kann die Verdauung unterstützen, Entzündungen hemmen und den Zuckerstoffwechsel positiv beeinflussen. Gleichzeitig vermittelt er Wärme und Wohlbefinden – Eigenschaften, die ihn seit Jahrhunderten in Medizin und Küche unverzichtbar machen.
Doch Vorsicht bei Cassia-Zimt: Wegen seines hohen Cumaringehalts ist er für den täglichen Konsum weniger geeignet. Wer regelmäßig von den Vorteilen des Zimts profitieren möchte, sollte deshalb auf Ceylon-Zimt setzen – sicher, aromatisch und gesund.
Disclaimer
Trotz größter Sorgfalt bei der Erstellung der Inhalte dient dieser Artikel ausschließlich informativen Zwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Die Inhalte dieses Artikels wurden mit fachlicher Unterstützung von Dr. Karl-Günter Kirsch erstellt und basieren auf aktuellem wissenschaftlichem Stand. Dabei wurden alle Informationen nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und zusammengetragen, um Ihnen fundierte und verlässliche Hinweise zu geben.
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