Nahrungsmittel reich an Proteine. Schriftzug: Nicht-essentielle Aminosäuren, Warum dein Körper ohne nicht auskommt.

Nicht-essentielle Aminosäuren – das klingt fast so, als bräuchtest du sie nicht. Doch weit gefehlt! Diese Bausteine sind für deinen Körper unverzichtbar. Sie unterstützen dich nicht nur beim Energie- und Zuckerstoffwechsel, sondern auch bei der Entgiftung, beim Aufbau von Gewebe sowie bei Nerven- und Hormonfunktionen. Sogar dein Immunsystem und deine Wundheilung hängen von ihnen ab.

Doch Achtung: „nicht-essentiell“ heißt nicht „unwichtig“. Dein Körper kann sie zwar selbst herstellen, aber gerade in Stresssituationen, bei Krankheit, im Alter oder intensiver Belastung steigt dein Bedarf stark an. Manche dieser Aminosäuren werden dann sogar zu sogenannten semi-essentiellen Aminosäuren. In diesem Artikel erfährst du, warum sie so wichtig sind, welche Aufgaben alle 11 nicht-essentiellen Aminosäuren haben und wie du deinen Körper optimal unterstützen kannst.

Was sind nicht-essentielle Aminosäuren?

Aminosäuren sind die Grundbausteine von Eiweißen und damit unverzichtbar für Muskeln, Haut, Organe und sogar dein Immunsystem. Insgesamt gibt es 20 proteinogene Aminosäuren, also solche, die direkt in Proteine eingebaut werden. Davon gelten 9 als essentiell – diese kann dein Körper nicht selbst bilden, deshalb musst du sie über die Nahrung aufnehmen.

Die übrigen 11 nennt man nicht-essentielle Aminosäuren (NEAA). Das bedeutet allerdings nicht, dass sie unwichtig sind. Dein Körper kann sie zwar grundsätzlich selbst herstellen, doch in bestimmten Situationen – wie Stress, Krankheit oder intensiver sportlicher Belastung – steigt der Bedarf deutlich an. Einige von ihnen gelten dann sogar als semi-essentiell.

Manche Quellen sprechen übrigens von 21 proteinogenen Aminosäuren, weil zusätzlich die Aminosäure Selenocystein entdeckt wurde. Sie wird oft als die „21. Aminosäure“ bezeichnet, da sie ebenfalls in Proteine eingebaut werden kann, allerdings nur in speziellen Fällen und mithilfe eines besonderen Mechanismus.

Die 11 nicht-essentiellen Aminosäuren

Alanin

Funktionen und Wirkungen im Körper: Energie- & Zuckerstoffwechsel

Alanin unterstützt die Energieversorgung der Muskeln, stabilisiert den Blutzuckerspiegel und trägt zum Eiweißstoffwechsel bei. Alanin ist an über 80 Stoffwechselprozessen beteiligt, insbesondere beim Energiestoffwechsel.

  • Wann ein erhöhter Bedarf entsteht:

Bei Intensive körperliche Belastung, Muskelabbau oder Stoffwechselstress. Wie zum Beispiel bei-

Erkrankungen oder Infektionen – der Körper mobilisiert Energie und Aminosäuren, um das Immunsystem zu unterstützen.

Operationen oder Verletzungen → Wundheilung und Zellregeneration erhöhen den Proteinbedarf.

Chronische Entzündungen → z. B. bei Diabetes, Rheuma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Starker oxidativer Stress → verursacht durch Umweltfaktoren, Rauchen oder freie Radikale, die Zellschutzproteine benötigen.

Kalorien- oder Nährstoffmangel → wenn Energie knapp ist, nutzt der Körper Aminosäuren aus Muskulatur zur Energiegewinnung.

  • Für Alanin gilt: Es wird in der Leber aktiv in Glukose umgewandelt (Glukose-Alanin-Zyklus), um den Energiebedarf zu decken. Bei den oben genannten Stresssituationen steigt dieser Bedarf, weshalb Alanin „unter Stress“ funktionell wichtiger wird.
  • Wechselwirkungen: Sie stehen in engem Zusammenhang mit dem Zucker- und Stickstoffstoffwechsel. Wenn du genug Kohlenhydrate aufnimmst, können sie ihre Wirkung besser entfalten.
  • Quellen: Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Hülsenfrüchte
  • Empfohlene Höchstmenge bei Supplementierung: Üblicherweise keine kritische Obergrenze.

Arginin (semi-essentiell)

  • Funktionen und Wirkungen im Körper: Immunsystem, Wundheilung, Stickstoff- und Entgiftungsprozesse.

Vorstufe von Stickstoffmonoxid (NO) → wichtig für Gefäße, Blutdruck, Durchblutung, außerdem unterstützt die Wundheilung, stärkt das Immunsystem und wirkt positiv auf Herz-Kreislauf-Gesundheit. Arginin ist an über 90 Stoffwechselprozessen beteiligt.

  • Wann ein erhöhter Bedarf entsteht: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, erektile Dysfunktion, intensive körperliche Belastung, Wundheilungsstörungen.
  • Wechselwirkungen: Sie können mit Lysin in Konkurrenz stehen. Die Vitamine B6, B12 und Folat helfen dabei, den Stickstoffstoffwechsel zu unterstützen.
  • Quellen: Fleisch, Geflügel, Fisch, Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte
  • Empfohlene Höchstmenge bei Supplementierung: 3–6 g pro Tag; höhere Dosierungen nur ärztlich abklären.

Asparagin

  • Funktionen und Wirkungen im Körper: Stickstoff- und Entgiftungsprozesse

Hilft beim Transport von Stickstoff, unterstützt die Nerven, ist wichtig für den Aufbau von Eiweiß-Zucker-Verbindungen und spielt eine Rolle bei der Entgiftung wie zum Beispiel einer Leberentgiftung. Asparagin ist an über 90 Stoffwechselprozessen beteiligt.

  • Wann ein erhöhter Bedarf entsteht:

In Situationen wie Stress, bei Krankheiten, bei intensivem Training oder wenn dein Körper besonders viel Eiweiß braucht, steigt der Bedarf deutlich an. Dein Körper braucht besonders dann mehr Eiweiß, zum Beispiel bei Krankheit, intensivem Training aber auch im Alter.

Wechselwirkungen: Eng verbunden mit Asparaginsäure und Glutamin, um verschiedene Stoffwechselwege zu unterstützen.

  • Quellen: Spargel (Namensgeber 😉), Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Vollkornprodukte
  • Supplementierung: Bei erhöhtem Bedarf oder besonderen Belastungen kann Supplementierung sinnvoll sein.

Asparaginsäure- Aspartat

  • Funktionen und Wirkungen im Körper: Energie- & Zuckerstoffwechsel

Beteiligt am Energiestoffwechsel: Der sogenannte Zitronensäurezyklus (auch Krebs-Zyklus oder Citratzyklus) ist wie eine kleine ‚Energie-Fabrik‘ in jeder Zelle, die aus Zucker, Fett und Eiweiß Energie gewinnt und gleichzeitig Schadstoffe wie Ammoniak abbaut. Asparaginsäure oder Aspartat ist an über 85 Stoffwechselprozessen beteiligt.

  • Wann ein erhöhter Bedarf entsteht: Hohe Energieverbrauch, sportliche Belastung oder Stoffwechselstress. Stoffwechselstress kommt bei Infekten, chronischen Krankheiten, nach Operationen, Verletzungen, bei Entzündungen im Körper, oder wenn man unterernährt ist und der Körper Reserven aufbrauchen muss.
  • Wechselwirkungen: Unterstützt Glutamin- und Alaninstoffwechsel. Das heißt, hilft dem Körper, Glutamin und Alanin richtig zu verwerten.
  • Quellen: Fleisch, Geflügel, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte
  • Supplementierung: Supplementierung in normalen Mengen unbedenklich.

Cystein (semi-essentiell)

  • Funktionen und Wirkungen im Körper: Immunsystem, Wundheilung und Aufbau von Gewebe

Cystein ist ein Baustein von Glutathion, einem wichtigen Antioxidans im Körper, außerdem unterstützt Entgiftung, Zellschutz, Haut, Haare und Nägel. Cystein ist an über 90 Stoffwechselprozessen beteiligt.

  • Wann ein erhöhter Bedarf entsteht: Nicht nur im Alter, sondern auch bei oxidativer Stress, Infektionen oder intensive körperliche Belastung.
  • Wechselwirkungen: Vitamin C und S-Acetylcystein stärken die antioxidative Wirkung, Zink kann zusätzlich helfen.
  • Quellen: Fleisch, Fisch, Eier, Zwiebeln, Knoblauch, Vollkornprodukte
  • Empfohlene Höchstmenge bei Supplementierung: 500–1.000 mg pro Tag; höhere Dosierungen nur ärztlich abklären.

Glutaminsäure- Glutamat

Glutaminsäure ist die reine Aminosäure.

Glutamat ist die Salz– oder ionisierte Form der Glutaminsäure, die im Körper vorkommt.

In Lebensmitteln kennt man Glutamat vor allem als Geschmacksverstärker (z. B. Mononatriumglutamat, MSG), der den herzhaften „Umami“-Geschmack verstärkt. Chemisch handelt es sich um die gleiche Substanz, nur in Salzform. Im Körper wird es wie normale Glutaminsäure verarbeitet und ist in üblichen Mengen unbedenklich.

  • Funktionen und Wirkungen im Körper: Energie- & Zuckerstoffwechsel, Nerven- & Hormonfunktion

Wirkt als Neurotransmitter, unterstützt die Signalübertragung und den Eiweißstoffwechsel. Glutaminsäure ist an über 85 Stoffwechselprozessen beteiligt.

  • Wann ein erhöhter Bedarf entsteht: Hohe kognitive Belastung, einfacher gesagt wenn das Gehirn stark gefordert wird. Aber auch im Alter oder Krankheiten mit erhöhtem Stoffwechselbedarf.

Wechselwirkungen: Unterstützt die Wirkung von Glutamin; Vitamin B6 kann hilfreich sein.

  • Quellen: Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Soja, Tomaten, Pilze
  • Supplementierung: Supplementierung selten nötig.

Glutamin (semi-essentiell)

  • Funktionen und Wirkungen im Körper: Stickstoff- und Entgiftungsprozesse, Immunsystem

Glutamin ist eine wichtige Energiequelle für Darm- und Immunzellen, unterstützt Muskelregeneration und Zellwachstum. Glutamin ist an über 90 Stoffwechselprozessen beteiligt.

  • Wann ein erhöhter Bedarf entsteht: Ein erhöhter Bedarf entsteht bei Krankheit, Stress, intensiver sportlicher Belastung und im Alter. Wechselwirkungen: Glutamin kann durch ausreichende Proteinzufuhr unterstützt werden, besonders bei erhöhtem Bedarf.
  • Quellen: Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Kohl, Spinat
  • Empfohlene Höchstmenge bei Supplementierung: 5–10 g pro Tag, in Studien teilweise bis 20 g; Verträglichkeit beachten.

Glycin

  • Funktionen und Wirkungen im Körper: Nervenfunktion, Aufbau von Gewebe

Glycin ist ein Baustein von Kollagen, wichtig für Haut, Knochen und Gelenke, außerdem wirkt es beruhigend auf das Nervensystem. Glycin ist an über 90 Stoffwechselprozessen beteiligt.

  • Wann ein erhöhter Bedarf entsteht: Im Alter, intensive sportliche Belastung oder bei Haut-/Gelenkprobleme.
  • Wechselwirkungen: Zusammenarbeit mit Prolin und Hydroxyprolin für Kollagenaufbau; Immer zusammen mit Vitamin C, denn das unterstützt die Wirkung.

Quellen: Gelatine, Knochenbrühe, Fleisch, Geflügel, Fisch, Hülsenfrüchte

  • Empfohlene Höchstmenge bei Supplementierung: Supplementierung unproblematisch.

Prolin

  • Funktionen und Wirkungen im Körper: Aufbau von Gewebe

Es ist ein Kollagenbaustein, unterstützt Geweberegeneration, Hautelastizität und Wundheilung. Prolin ist an über 85 Stoffwechselprozessen beteiligt.

  • Wann ein erhöhter Bedarf entsteht: Nicht nur im Alter, sondern auch bei Haut- oder Gelenkprobleme und Verletzungen.
  • Wechselwirkungen: Prolin und Glycin wirken am besten zusammen und unterstützen die Bildung von Kollagen. Vitamin C fördert zusätzlich die Stabilität und Wirkung des Kollagens.
  • Quellen: Gelatine, Kollagenreiche Produkte, Fleisch, Käse, Milchprodukte

Supplementierung: Supplementierung selten erforderlich, außer bei erhöhter Bedarf.

Serin

  • Funktionen und Wirkungen im Körper: Nerven und Gehirn

Serin ist eine wichtige nicht-essentielle Aminosäure, die viele Aufgaben im Körper übernimmt. Sie ist ein Baustein für Zellmembranen und spielt eine zentrale Rolle im Gehirn und Nervensystem. Außerdem dient Serin als Ausgangsstoff für andere wichtige Stoffwechselprodukte wie Purine, Kreatin oder Cholin. Durch diese Funktionen unterstützt Serin auch die Signalweiterleitung zwischen den Zellen und ist somit entscheidend für gesunde Körper- und Gehirnfunktionen. Serin ist an über 80 Stoffwechselprozessen beteiligt.

  • Wann ein erhöhter Bedarf entsteht: Bei Stress, kognitive Belastung und hoher Proteinbedarf.
  • Wechselwirkungen: Zusammenarbeit mit Glycin und Methionin; Vitamin B6 unterstützt Serinstoffwechsel.
  • Quellen: Soja, Hülsenfrüchte, Eier, Fleisch, Milchprodukte, Vollkorngetreide
  • Supplementierung: Normalerweise nicht nötig, außer bei erhöhter Bedarf.

Tyrosin (semi-essentiell)

  • Funktionen und Wirkungen im Körper: Nerven- & Hormonfunktion

Vorstufe für Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin und Schilddrüsenhormone; beeinflusst Stimmung, Energie, Stressbewältigung und Melanin (Hautpigment).. Tyrosin ist an über 85 Stoffwechselprozessen beteiligt.

  • Wann ein erhöhter Bedarf entsteht: Bei Stress, Schilddrüsenunterfunktion, kognitive Belastung, Schlafmangel.
  • Wechselwirkungen: Vitamin B6, Folsäure und Kupfer unterstützen Umwandlung in Neurotransmitter.
  • Quellen: Fleisch, Geflügel, Fisch, Eier, Milchprodukte, Soja, Nüsse, Samen
  • Empfohlene Höchstmenge bei Supplementierung: 500–2.000 mg pro Tag; bei Schilddrüsenerkrankungen nur nach Absprache.

Übersicht: Die 11 nicht-essentiellen Aminosäuren

AminosäureKategorieWichtige FunktionenBesonderheiten
AlaninNEAAEnergieversorgung der Muskeln, Stabilisierung des BlutzuckersBesonders wichtig beim Sport
Argininsemi-essentiellDurchblutung (NO-Bildung), Immunsystem, WundheilungIn Stressphasen essentiell
AsparaginNEAAStickstofftransport, Nervenfunktion, GlykoproteinsyntheseEntdeckt im Spargel 🍃
AsparaginsäureNEAAEnergieproduktion (Zitronensäurezyklus), Entgiftung von Ammoniak (Harnstoffzyklus)Bestandteil vieler Proteine
Cysteinsemi-essentiellBildung von Keratin (Haut, Haare, Nägel), Bestandteil von Glutathion (Antioxidans)Bei oxidativem Stress erhöht benötigt
GlutaminsäureNEAANeurotransmitter im Gehirn, Eiweißstoffwechsel„Erregender“ Neurotransmitter
Glutaminsemi-essentiellEnergiequelle für Darm- & Immunzellen, Wundheilung, MuskelregenerationHäufigste Aminosäure im Blut
GlycinNEAAKollagenbildung, Gelenk- und Hautgesundheit, fördert guten SchlafWirkt beruhigend auf das Nervensystem
ProlinNEAAAufbau von Kollagen, Geweberegeneration, HautelastizitätEssenziell für Wundheilung
SerinNEAAAufbau von Zellmembranen, Nervenfunktion, Stoffwechsel von FettenVorstufe von anderen Biomolekülen
Tyrosinsemi-essentiellVorstufe für Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin, SchilddrüsenhormoneWichtig für Stimmung & Energie

Wann werden nicht-essentielle Aminosäuren essentiell?

Normalerweise kann dein Körper diese Aminosäuren selbst bilden. Doch es gibt Situationen, in denen er auf zusätzliche Zufuhr angewiesen ist:

  • Wachstum und Entwicklung (bei Kindern ist z. B. Arginin besonders wichtig)
  • Schwangerschaft und Stillzeit (erhöhter Bedarf an Cystein, Tyrosin, Glutamin)
  • Krankheiten oder Stress (z. B. starker Glutaminverbrauch bei Darmerkrankungen oder Verletzungen)
  • Intensiver Sport (mehr Alanin, Glutamin und Arginin werden verbraucht)
  • Im Alter

NEAA im Alter – warum sie plötzlich wichtig werden

Mit zunehmendem Alter verändert sich nicht nur dein Stoffwechsel, sondern auch die Fähigkeit deines Körpers, Aminosäuren selbst herzustellen. Während die nicht-essentiellen Aminosäuren in jungen Jahren problemlos aus anderen Bausteinen gebildet werden können, nimmt diese körpereigene Synthese mit den Jahren spürbar ab. Gleichzeitig steigt dein Bedarf, weil Muskeln, Knochen, Haut und auch dein Immunsystem mehr Unterstützung brauchen, um gesund und leistungsfähig zu bleiben.

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Besonders betroffen sind dabei Aminosäuren wie Arginin, Glutamin, Glycin, Prolin, Cystein und Tyrosin. Arginin ist wichtig für die Gefäßgesundheit und die Durchblutung, während Glutamin deine Abwehrkräfte stärkt und deine Darmgesundheit unterstützt. Glycin und Prolin sind entscheidend für die Bildung von Kollagen, das deine Haut elastisch und deine Gelenke beweglich hält. Auch Cystein und Tyrosin gewinnen im Alter an Bedeutung, weil sie sowohl für die Bildung von Antioxidantien als auch für die Produktion von Hormonen gebraucht werden.

Darum gilt: Auch wenn nicht-essentielle Aminosäuren rein theoretisch vom Körper hergestellt werden können, solltest du im Alter ganz besonders auf eine eiweißreiche Ernährung achten. Lebensmittel wie Fisch, Eier, Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen liefern dir die nötigen Bausteine, um die körpereigene Produktion zu unterstützen. In manchen Fällen kann es außerdem sinnvoll sein, über gezielte Nahrungsergänzung nachzudenken – vor allem dann, wenn du dich einseitig ernährst oder dein Bedarf durch Krankheit oder Stress besonders hoch ist.

NEAA in Form von Nahrungsergänzungsmittel. Schriftzug: Nicht-essentielle Aminosäuren als Nahrungsergänzung im Alter.

Tabelle: NEAA und ihre Bedeutung im Alter

AminosäureFunktion im KörperBesonderheiten im Alter
AlaninWichtiger Energielieferant für Muskeln, unterstützt den Blutzuckerspiegel.Bedarf steigt bei sinkender Muskelmasse, hilft beim Energiestoffwechsel.
ArgininFördert Durchblutung, Gefäßgesundheit und Wundheilung.Im Alter oft unzureichend produziert, wichtig für Herz-Kreislauf und Immunsystem.
AsparaginReguliert den Stickstoffhaushalt und unterstützt das Nervensystem.Bleibt meist ausreichend verfügbar, kann aber bei Stress und Krankheit wichtiger werden.
AsparaginsäureBeteiligt am Energiestoffwechsel und der Hormonbildung.Unterstützt die Hormonproduktion, die im Alter nachlässt.
GlutaminZentrale Energiequelle für Immunzellen und Darm.Besonders im Alter wichtig, da Immunsystem schwächer wird und die Darmflora Unterstützung braucht.
GlycinBestandteil von Kollagen, wichtig für Haut, Gelenke und Schlaf.Mit zunehmendem Alter stark relevant für Hautelastizität, Gelenke und erholsamen Schlaf.
ProlinEbenfalls ein Hauptbestandteil von Kollagen, wichtig für Gewebe und Haut.Bedarf steigt im Alter wegen sinkender Kollagenproduktion.
CysteinBestandteil von Glutathion, einem wichtigen Antioxidans.Im Alter wichtig für Zellschutz, antioxidative Abwehr und Entgiftung.
TyrosinVorläufer von Neurotransmittern wie Dopamin und Adrenalin.Bedeutend für geistige Fitness, Stimmung und Stressbewältigung.
SerinBeteiligt an Zellmembranen, wichtig für Gehirn und Stoffwechsel.Unterstützt die kognitive Gesundheit und Nervenfunktion.

Aminosäurestoffwechsel der Organe im Alter

Aminosäuren sind die Bausteine deines Körpers, und jede von ihnen durchläuft komplexe Stoffwechselwege. Während essentielle Aminosäuren über die Nahrung zugeführt werden müssen, kann der Körper nicht-essentielle Aminosäuren unter normalen Bedingungen selbst herstellen. Mit zunehmendem Alter verändert sich jedoch die Fähigkeit deines Körpers, diese Aminosäuren effizient zu produzieren. Deshalb ist es besonders wichtig, die Aminosäureversorgung über die Ernährung sicherzustellen.

Leber – das zentrale Stoffwechselorgan

Die Leber spielt eine Schlüsselrolle im Aminosäurestoffwechsel. Sie baut überschüssige Aminosäuren ab, produziert Glukose aus Alanin und Asparagin und stellt nicht-essentielle Aminosäuren nach Bedarf her. Außerdem entgiftet die Leber Ammoniak über den Harnstoffzyklus, was für einen gesunden Stickstoffhaushalt entscheidend ist. Mit zunehmendem Alter nimmt die Effizienz dieser Prozesse ab, sodass die Versorgung mit Aminosäuren wichtiger wird.

Darm – Aminosäuren für Immun- und Darmgesundheit

Im Darm werden Aminosäuren nicht nur aus der Nahrung aufgenommen, sondern auch direkt von den Darmzellen genutzt. Besonders Glutamin dient hier als wichtige Energiequelle und unterstützt die Regeneration der Darmwand sowie das Immunsystem. Bei älteren Menschen kann die Aufnahmefähigkeit reduziert sein, weshalb eine eiweißreiche Ernährung oder gezielte Supplementierung sinnvoll ist.

Nieren – Regulation des Stickstoffhaushalts

Die Nieren bauen überschüssige Aminosäuren ab und helfen bei der Ausscheidung von Ammoniak. Dadurch tragen sie wesentlich zur Säure-Basen-Balance und zum Entgiftungsstoffwechsel bei. Im Alter kann die Nierenfunktion abnehmen, was die effiziente Nutzung von Aminosäuren beeinträchtigt.

Muskulatur – Speicher und Energiequelle

Muskeln dienen als Speicher für Aminosäuren wie Alanin und Glutamin, die bei Energiebedarf in den Blutkreislauf abgegeben werden. Sie unterstützen die Blutzuckerregulation und die Regeneration nach Belastung. Im Alter nimmt die Muskelmasse ab, wodurch weniger Aminosäuren gespeichert werden können – eine ausreichende Zufuhr über Nahrung oder Supplemente wird dadurch besonders wichtig.

Zentrales Nervensystem – Aminosäuren für Gehirn und Nerven

Das Gehirn nutzt Aminosäuren wie Glutamin, Glycin und Tyrosin zur Produktion von Neurotransmittern. Diese beeinflussen Stimmung, Konzentration und Energie. Ein Mangel an diesen Aminosäuren kann sich direkt auf die kognitive Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden auswirken, besonders im Alter, wenn die körpereigene Produktion abnimmt.

Lebensmittel mit nicht-essentiellen Aminosäuren

Auch wenn dein Körper nicht-essentielle Aminosäuren selbst bilden kann, lohnt es sich, regelmäßig eiweißreiche Lebensmittel in deinen Speiseplan einzubauen. So stellst du sicher, dass dein Organismus immer ausreichend Bausteine für Muskeln, Haut, Immunsystem und Stoffwechsel zur Verfügung hat.

Gute Quellen sind zum Beispiel:
  • Fleisch, Fisch und Eier – enthalten alle wichtigen Aminosäuren in einer sehr gut verwertbaren Form.
  • Milchprodukte wie Joghurt, Quark oder Käse – liefern hochwertiges Eiweiß und sind leicht in den Alltag integrierbar.
  • Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Kichererbsen) – ideale pflanzliche Proteinquelle mit vielen Ballaststoffen.
  • Nüsse und Samen – punkten neben Eiweiß auch mit gesunden Fetten und Mineralstoffen.

👉 Wichtiger Hinweis: Im Alter lässt die Fähigkeit des Körpers, Eiweiß aus der Nahrung vollständig zu verwerten (Resorption), häufig nach. Das bedeutet, dass ältere Menschen trotz gleicher Ernährung weniger Aminosäuren aufnehmen. Umso wichtiger ist es, die Eiweißzufuhr bewusst zu gestalten – zum Beispiel durch mehrere kleinere eiweißreiche Mahlzeiten über den Tag verteilt, leicht verdauliche Eiweißquellen oder auch eine Kombination aus tierischen und pflanzlichen Proteinen.

Wie finde ich heraus, welche Aminosäuren mir fehlen? –

Tests und Laboranbieter im Überblick

Ein ausgewogenes Aminosäurenprofil ist entscheidend für deine Gesundheit. Ein Mangel an bestimmten Aminosäuren kann sich negativ auf Muskeln, Stoffwechsel, Immunsystem und kognitive Funktionen auswirken. Um festzustellen, ob du einen Mangel hast, gibt es verschiedene Testmethoden.

Bluttests – Präzise Analyse der Aminosäuren

Bluttests bieten eine zuverlässige Methode, um den Aminosäurenstatus zu bestimmen. Sie messen die Konzentration von Aminosäuren im Blutplasma und liefern genaue Ergebnisse. Einige Anbieter ermöglichen es, den Test bequem von zu Hause aus durchzuführen. alta-klinik

Empfohlene Anbieter außer Alta Klinik sind:

Dr. Kirkamm – Aminogramm-Bluttest: Analysiert 22 Aminosäuren, darunter essentielle und nicht-essentielle. Die Probe kann zu Hause entnommen und ins Labor geschickt werden.

cerascreen – Aminosäuren Test: Bestimmt 26 Aminosäuren im Blut. Das Testkit enthält alles für die Blutentnahme und den Versand. Ergebnisse werden digital bereitgestellt.

Verisana* – Aminosäuren Test, Analysiert Mineralien, Spurenelemente und Schwermetalle. Hilfreich bei der Identifikation von Mängeln und Belastungen.

Urintests – Indirekte Analyse über Ausscheidung

Urinanalysen messen die Ausscheidung von Aminosäuren und deren Metaboliten. Sie geben Aufschluss darüber, wie der Körper Aminosäuren verarbeitet und ausscheidet. Diese Methode ist besonders hilfreich bei Verdacht auf Stoffwechselstörungen.

Empfohlene Anbieter:

  • Bioscientia – Aminosäuren-Analyse (Urin gefroren): Untersucht eine Vielzahl von Aminosäuren und Metaboliten im Urin. Die Probe muss tiefgefroren eingesendet werden. Deshalb etwas aufwendiger.
  • MVZ Dr. Eberhard & Partner Dortmund – Aminosäuren im Urin: Bietet eine umfassende Analyse von Aminosäuren im Urin. Proben sollten innerhalb von 6 Stunden nach Gewinnung eingesendet werden. MVZ Eberhard Dortmund

Haartests – Langfristige Rückschlüsse auf den Aminosäurenstatus

Haartests analysieren die Konzentration von Aminosäuren im Haar und geben Hinweise auf den langfristigen Aminosäurenstatus. Sie sind weniger invasiv, jedoch auch weniger präzise als Bluttests.

Empfohlene Anbieter:

  • Bavarian Lifescience – Mikronährstoffanalyse Haartest: Untersucht Aminosäuren, Vitamine, Enzyme und Spurenelemente im Haar. Ergebnisse werden innerhalb von 6 bis 12 Arbeitstagen bereitgestellt. Bavarian Lifescience

Fazit

Nicht-essentielle Aminosäuren sind alles andere als nebensächlich. Sie halten deine Muskeln, Knochen und Haut gesund, stärken dein Immunsystem und unterstützen sogar dein Gehirn. In Belastungsphasen reicht die körpereigene Produktion oft nicht aus – dann profitierst du besonders von einer eiweißreichen Ernährung oder gezielten Nahrungsergänzung.

Die Wahl des richtigen Tests hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und dem gewünschten Detailgrad ab. Bluttests bieten die genaueste Analyse, während Urin- und Haartests zusätzliche Informationen liefern können. Konsultiere bei Unsicherheiten einen Arzt oder Ernährungsberater, um die für dich passende Methode zu wählen.

Disclaimer

Die Informationen dienen nur zur allgemeinen Information und ersetzen keinesfalls eine medizinische Beratung. Falls du gesundheitliche Beschwerden hast oder Nahrungsergänzungsmittel einnehmen möchtest, solltest du daher immer einen Arzt konsultieren. Zudem können Ergebnisse individuell variieren, weil jeder Körper anders reagiert. Außerdem übernehmen wir keine Haftung für die Aktualität oder Richtigkeit der Angaben, denn wissenschaftliche Erkenntnisse entwickeln sich ständig weiter.

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Bernardete
Ich bin Bernardete, und gemeinsam mit Vital Supplements helfe ich dir, dich im Dschungel der Nahrungsergänzungsmittel zurechtzufinden. Als ehemalige Studentin der Ernährungswissenschaft und mit praktischer Erfahrung im Einzelhandel für freiverkäufliche Arzneimittel nach § 50 des Arzneimittelgesetzes möchte ich dir fundiertes Wissen an die Hand geben. Mein Ziel ist es, dir zu helfen, die richtigen Produkte zu finden, die dein Wohlbefinden und deine Gesundheit unterstützen. Zusammen mit Dr. Karl-Günter Kirsch bringe ich Licht ins Dunkel und zeige dir, wie Nahrungsergänzungsmittel eine wertvolle Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung sein können.

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